Freitag, Januar 31, 2014

Süsskram. Und Verhandlungsgeschick

Bei uns hat sich folgendes eingebürgert: da Little L. mit mir (noch, ab nächstes Schuljahr ist ja fertig mit freiem Freitag) jeden Freitag morgen den Wochengrosseinkauf erledigt, ist er auch in charge, was Süsskramversorgung angeht. Er darf vor dem Süssigkeitenregal eine Tüte für die Woche auswählen, oft schlägt er dann "Gell, Mami, ich habs heut richtig gute gemacht, beim Einkaufen. Ich habe nicht einkaufswagengesurft, nicht geningelt und nicht die Kasse mit dem schwarzen Band abgesperrt. Da habe ich mir doch eigentlich ein Überraschungsei verdient. Und für den Q. auch eins, weil wenn der nicht Schule hätte, hätte er es bestimmt auch richtig gut gemacht mit dem Einkaufen" noch ein Extra raus.
Die Süssigkeiten landen dann mit allem, was sich von Ostern, Weihnachten, Geburtstagsfeiern etc. so ansammelt in einer grossen Schale und nach dem Abendessen dürfen die Jungs sich da was auswählen (auch mal untertags, aber eben: abends, wenn das gestrichen wird, dann muss schon einiges vorgefallen sein.)
Gestern abend also hat sich Little Q. ein "Kinder Bueno" ausgewält, Little L. ein Minitütchen Gummibärchen. Während ich also in der Küche noch klar Schiff machte, hörte ich, wie L. die Gummibärchen (mein Sohn) sortierte und in der richtigen Reihenfolge (weiss zuletzt) verspeiste. Als es dann hiess: "Ab nach oben, Zähneputzen und Bett", war auf einmal das Drama gross, weil Little L. war fest davon überzeugt, kein "Dessert" bekommen zu haben. Ich dachte erst, er versucht mich reinzulegen und noch einen Nachschlag rauszuschinden, aber offensichtlich war er beim Gummibärverspeisen echt offline, erst als ihm Q. dann die leere Packung zeigte und ihm erklärte, dass er sie ja vorher noch sortiert hatte, dämmerte es ihm wieder.
Er sass also auf dem Klodeckel, schluchzend und schniefend, sich um das "Dessert" betrogen fühlend, und dann kam dieser Satz "Weisst Du, Mami, ich weiss es jetzt wieder: mein Herz hat dem Mund gesagt, dass es Gummibärli will. Aber eigentlich ist doch das Hirni der Chef und das wollte ein Kinder Bueno und jetzt hat es nix gekriegt, nur weil das Herz so laut geschrieen hat, und jetzt ist das für das Hirni voll unfair."
Was will man da noch sagen, oder? Ich habe also angeboten, dass ich das Hirni ja am nächsten Tag daran erinnern könnte, dass es ein Kinder Bueno haben wollte, nicht dass das Herz wieder dazwischenschreit.
Das war gut genug, um ins Bett zu gehen. Heute dann habe ich also nach dem Abendessen gemeint: "Okay, ich sollte Little L.s Hirni daran erinnern, dass es ein Kinder Bueno wollte". Das hat die Stimme des Herzens wohl übertönt, es wurde also ein Kinderbueno verdrückt, aber nur 10 Minuten später kam Little L. schon wieder mit vorwurfsvoller Stimme "Super, Mami, heute hätte das Hirni kein Kinder Bueno gewollt, sondern eine Kinderschokolade. Nur wegen dir konnte das Hirni sich jetzt nicht konzentrieren, und hat das Kinder Bueno genommen, obwohl es das gar nicht wollte. DU BIST SCHULD!"

Was haben wir daraus gelernt? Nicht in die Diskussion von Herz und Hirn mit einmischen! (Ich zB mag überhaupt nie Kinder Bueno, weder mit dem Hirn, noch mit dem Herzen.)

1 Kommentar:

Andrea hat gesagt…

Genau, lernt man doch eigentlich als Mama - nicht einmischen, die regeln das ganz alleine :-)
Liebe Wochenendgrüße,
Andrea