Dienstag, April 26, 2016

Bombenstart

Little L. hat im Moment Alpträume und Angst in der Nacht, was dazu führt, dass wir einen regelmässigen Gast bei uns im Bett haben. Ich bin dann immer sehr froh um den keinen Spalt der Eve-Matratze, denn so ist es dann nur eng und ungemütlich, aber ich liege wenigstens nicht in einem Loch.
Heute waren Little L.s Alpträume auch noch ansteckend, ich bin nämlich viertel vor sechs, d.h. viertel vor Weckerklingeln und damit zu spät, um nochmal einzuschlafen und das mit einem schönen Traum zu neutralisieren, aus einem echt schrecklichen Alptraum aufgewacht, der mir vermutlich noch den ganzen Tag nachhängt (Ich sags mal so: wenn Sie zart besaitet sind und sowas nicht gut haben können: es geht um Bomben und verletzte Kinder.)
 
Der Traum fing damit an, dass Little L. und ich in einer Art Jugendherberge waren und in unserem Schlafraum wurde der Bogen von Katniss Everdeen aufbewahrt und zwar mit einem der Pfeile mit Explosionsspitze (3. Teil der Tribute von Panem) eingespannt. (jajajaja, das klingt lustig und skurril, hört gleich auf). Und anstatt das zu tun, was man in einem solchen Fall tun sollte, nämlich das Weite suchen, habe ich beschlossen, dass ich da wohl sicher nicht ruhig schlafen könnte, und den Pfeil mit ruhiger Hand aus dem Bogen gefädelt. Das ging eigentlich ganz gut, nur beim Ablegen bin ich mit der Spitze an den Rauhputz an der Wand gekommen und es hat angefangen zu rauchen. Ich wusste ja, welche Explosionskraft der Pfeil hat, habe mir also Little L. geschnappt, bin aus dem Zimmer gerannt, habe uns beide in eine Lücke zwischen Schrank und Wand geklemmt, mich über das Kind gebeugt und so haben wir die unglaubliche Explosion gut überstanden. Wir sind dann ganz schnell raus in den Hof, weil ich auch nicht wusste, wo Little Q. und der Hübsche waren. Draussen sah ich die beiden dann, der Hübsche war mit einer Schubkarre am Trümmer aufräumen, Little Q. kam total staubig und tränenüberströmt auf uns zugerannt, ich dachte zunächst, er hätte sich schreckliche Sorgen um uns gemacht und wäre nun froh uns zu sehen, aber er schluchzte: „Ich glaube, ich finde meinen Finger nicht mehr!“ und hielt mir seine verletzte Hand vors Gesicht. Ihm fehlt an der linken Hand das erste Glied des Ringfingers und anstatt froh zu sein, dass beide Kinder am Leben waren und ein Fingerglied ja viel besser als ganz tot wäre, war ich im Traum (und auch nach dem Aufwachen) unendlich verzweifelt, weil ich als Mutter versagt hatte und es nur geschafft hatte, ein Kind zu beschützen.

Das ist ein saublöder Start in einen eh schon übermüdeten Tag, das sag ich Ihnen! (Auch wenn an Little Q. noch alles dran ist, ich habs überprüft).

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich hoffe sehr, dass der restliche Tag besser verläuft.
Wir haben es hier seit Monaten mit ähnlichen Problemen zu tun. Nachdem ich wochenlang nicht mehr gut geschlafen hatte wegen zu wenig Platz, haben wir zu folgender Lösung gefunden: bei uns liegt immer eine Gästematratze im Zimmer und unsere Tochter zieht nachts selbstständig mit Decke und Kissen auf ebendiese um. Ich wache zwar jedesmal auf, kann dann aber wieder weiter schlafen.
Leider schützt dieses System nicht vor Alpträumen meinerseits, das habe ich getestet.
Ich wünsche viel Kaffee, unkompliziertes Arbeiten und dann eine gute Nacht,
Kathrin

Simply Birsch hat gesagt…

Oh weiah! Was für ein Start in den Tag! :-( Ich kann mich auch immer so gut an meine Träume erinnern. Manchmal schön aber wenn es dann um so etwas geht echt ein blöder Start in den Tag. Dann kann es jetzt ja nur besser werden.

Sunni hat gesagt…

Mieser Start! Zeitweise hilft das Aufschreiben dieser Träume. Hab ich monatelang ausprobiert, da ensprechende Krankheitsgründe.Nach dem Aufschreiben war es dann ein paar Tage besser, bis es wieder losging. zeitweise lagen Notizbuch und Stift direkt neben mir auf dem Nachttisch.Ausprobieren, falls öfter, auch mit dem Kind, er kann das doch in Kurzform tun oder auch malen. Hat auch nichts Esoterisches, hängt zusammen mit der mehrfachen Verarbeitung einer Sachlage im Hirn und dem damit dann geminderten Spannungsbogen (also nicht dem stilistischen! :-)). Liebe Grüße!

Anonym hat gesagt…

ich hatte eine Zeitlang auch perfiede Träume, auf Anraten einer Freundin habe ich mir einen Amethysten auf den Nachttisch gelegt (obwohl ich nicht an solche Dinge glaube) und siehe da, es hat gewirkt. Ab und zu unter kaltem Wasser abwaschen, und gut ist
viel Glück, wie auch immer

Isabelle

clauchichi hat gesagt…

Nach so einem Start wäre bei mir schon mal der Tag bis zur Hälfte im Eimer, mindestens. Dann brauchts nicht viel und man ist völlig von der Rolle.
Ich hoffe aber der restliche Tag war/ ist schöner!

Liebe Grüße!
Claudia

berit hat gesagt…

Sehr unschön. Ich träume auch ab und an, dass mein Mann bei seiner nächtlichen Arbeit am Flughafen von einem der zahlreichen tonnenschweren Geräte verletzt wird. Schrecklich.

Ich hoffe der Rest des Tages wird besser.

Achso, und du bist eine ganz fantastische Mutter!

Anonym hat gesagt…

Sorry, ich musste lachen beim lesen.
War ja nicht dabei und wusste dass es ein Traum ist.

TAC hat gesagt…

Ich hab irgendwann mal festgestellt, dass ich immer auf dem Rücken liegend aus schlechten Träumen erwache. Seit ich mir vorgenommen habe, nicht mehr auf dem Rücken zu schlafen, wache ich kaum noch aus Alpträumen auf. Vielleicht gibts bei euch ja was ähnliches, was ihr "abstellen" könnt?
Ansonsten wünsche ich euch angenehmere Träume in nächster Zeit.
LG von TAC